Warum Istanbul?

Veröffentlicht auf von Andreas Reisinger

Da sich in letzter Zeit die Fragen bezüglich unseres derzeitigen Arrangements mehren, möchte ich den Blog dazu nutzen, um ein wenig Klarheit in das Dunkel zu bringen.
 
Grundsätzlich war es Elisabeths Idee sich wieder ein wenig in der Welt umzusehen - speziell nach einem unausstehlichen Winter und unglaublich verregneten Sommer in Österreich. So kam es, dass Liesi sich auf zwei Stellen in österreichischen Auslandsschulen bewarb.
Die erste ist in Istanbul (St. Georgs Kolleg) und die zweite in Albanien/Shkodra. Schlussendlich wurde es dann Istanbul - eine sehr zivilisierte, aber unglaublich große Stadt, wenn man es mit Sumatra und Banda Aceh vergleicht. So übersiedelten wir mit Zimmer, Kuchel und Kabinett im August 2008 nach Istanbul. Das erste Mal mit all dem Komfort einer richtigen Auslandsentsendung - Fahrzeug und persönliches Mobiliar wurden von einer richtigen Übersiedlungsspedition in die Türkei verbracht.
So landeten wir mit unserer Ural Ranger und unseren feinsten Einrichtungsgegenständen aus Gramastetten in Üsküdar auf der asiatischen Seite von Istanbul.

Nach einiger Zeit kommen die Vorteile dieser Stadt an die Oberfläche. Es gibt keine Malaria (zumindest noch nicht) und kein Dengue Fieber (hier gilt gleiches wie für Malaria). Weiters ist die Wahrscheinlichkeit gering sich unangenehme Tierchen einzufangen, die deinen Magen- und Darmtrakt ordentlich hernehmen. Es gibt Kanalisation und zweimal die Woche kommt die Müllabfuhr - Service den wir erst hier wieder richtig schätzen lernten. Wir haben Krankenhäuser mit hohem westlichen Standard - danke soweit an das Acibadem Krankenhaus, meiner Zahnärztin auf der Bagdad Caddesi und dem Avusturia Krankenhaus - das Labor ist hervorragend. Auf die Frage, ob sie mich auf Malaria und Dengue nach meinem Aufenthalt in Burma testen könnten, erntete ich nur unglaubwürdige Gesichter. Man kann sagen wir haben mit diesem Standort großes Glück, denn man muss bei einfachen gesundheitlichen Problemen nicht gleich nach Singapore ausgeflogen werden. Ich frag mich jetzt schon, ob wir jemals diese Vorzüge wieder hinter uns lassen können - aber das wird der nächste Einsatz klären.
 
   
Ylvi und ich sind hoch offiziell die begleitenden Familienmitglieder. Den Großteil meiner Zeit widme ich mich meinen beiden Mädchen und meiner einschlägigen Zertifizierung für humanitäre Logistik. Gelegentlich geh ich auf Einsatz für humanitäre Organisationen - selten länger als 2-3 Monate. Immerhin will man sich ja nicht den Buckel krumm arbeiten. Zu den typischen Hausmannbeschäftigungen bin ich noch nicht wirklich gekommen. Aber ich bin voller Hoffnung, dass es dann im Herbst besser wird, und ich mich meinen Yogastunden und ab und an einem Kaffekränzchen zuwenden kann.      
   
Bis jetzt nutzten auch schon ein paar Verwegene die Gelegenheit und statteten uns einen Besuch in der größten Stadt Europas ab. Wir fragen uns gelegentlich, warum uns eigentlich niemand in Banda Aceh besucht hat?? Halt an dieser Stelle ist eine Korrektur anzubringen (nach einer Beschwerde) - Gerhard Elsigan hat uns als echter Globetrotter auf seinem Weg nach Australien in Banda Aceh besucht!!!!!

Hier die Hall of Fame für Istanbul:
 
   
Rosi und Siegi
Dr. Freisi und Irene
Familie Steinhauser Zwettler
Julia und Max und Baby (zu dieser Zeit noch im Bauch)
Daniela L
Daniel (genannt das Putsi - er hat zumindest noch ins Bett gefunden)
Familie Mahringer
Mike Wolf (Miky Mike)
 













Die Ostfahrer Regina und Sacha mit ihren Gespannen
http://gespannreise.regina-vetter.ch













 

 
Die oft gestellte Frage - Wie lange bleibt ihr denn nun in Istanbul? - muss an dieser Stelle noch beantwortet werden: Wir wissen es einfach nicht! Es hängt von folgenden Faktoren ab - der derzeitigen Finanzkrise, dem Gesundheitszustand des Papstes, den Auswirkungen des Klimawandels (beeinflußt das Auftreten von Malaria in der Türkei), den zukünftigen Naturkatastrophen, Kriegen und Konflikten auf diesem Planeten, der Rekrutierungspolitik der Vereinten Nationen und der deutschen Auslandsschulen. Nur wenn all diese Faktoren und noch ein paar mehr günstig zueinander stehen, werden wir Istanbul verlassen und wo anders hingehen. Wohin? Das hängt dann wieder von einigen dieser Faktoren ab.

Das war vorerst genug!

Gruß aus Istanbul

Andi R
 
 
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B
Liebe Familie Reisinger!<br /> Bin gerade wieder mal auf eurem blog gelandet und habe die aufschlussreichen Informationen gelesen.<br /> Wir nehmen die Dinge aus 'europäischer Sicht' wahr und ich muss sagen: das erste Jahr war eigentlich sehr gut. Wir haben alle viel gelernt, gesehen und erfahren. Eindrücke aller Art bleiben uns auf alle Fälle.<br /> Wir wünschen euch einen schönen Sommer - vielleicht sehen wir uns ja - und dann ein weiteres ereignisreiches Jahr in Istanbul.<br /> Ganz liebe Grüße,<br /> Birgit, Reinhard, Timna und Selina
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L
lieber andi, danke für die köstliche aufklärung! bitte nur weiter so! hoffe, wir sehen uns bald - ich weiß ich bin dran... kisses euch 3en, lidwina
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